Grüne Apfelblattlaus

Überfamilie: Blattläuse (Aphidoidea)
Familie: Röhrenläuse (Aphididae)
Deutscher Name: Grüne Apfelblattlaus
Wissenschaftlicher Name: Aphis pomi

Die Grüne Apfelblattlaus tritt neben Apfel auch an Birne, Quitte, Weißdorn und Cotoneaster auf. Sie wandert meist erst im Frühsommer in größerer Zahl in die Anlagen ein. Bei älteren Bäumen spielt der Befall eine untergeordnete Rolle. Hier werden die Läuse meist durch ihre natürlichen Feinde ausreichend reguliert. In Junganlagen und Baumschulen sind größere wirtschaftliche Schäden möglich. Infolge des gestörten Triebwachstums kommt es hier zu einer erschwerten Kronenerziehung. Im Gegensatz zu den anderen beschriebenen Blattlausarten ist die Grüne Apfelblattlaus nicht obligat wirtswechselnd, das heißt sie kann ihre gesamte Entwicklung auf ein und derselben Pflanze vollziehen. Sie ist das ganze Jahr über auf den Apfelbäumen zu finden.

Biologie

Aussehen
Die 1-3 mm großen, mattgrünen Läuse erkennt man an ihren dunklen Beinen und ihren langen schwarzen, den Hinterleib überragenden Siphonen. Bei ganz jungen Läusen sind Beine, Fühler und Hinterleibsröhrchen hell gefärbt; in diesem Stadium sind sie kaum von denen der Apfelgraslaus zu unterscheiden. Die Eier gleichen denen der anderen Blattläuse. Sie sind 0,5 mm groß, schwarz, glänzend und haben eine längliche Form. In Unterscheidung zu den anderen werden sie nicht einzeln, sondern in Massen, vornehmlich an Triebspitzen, abgelegt. Dies ist ein sicheres Erkennungsmerkmal bei der Astprobenkontrolle.

Lebensweise
Die Grüne Apfelblattlaus überwintert im Eistadium. Ende April schlüpfen die Larven der ungeflügelten Stammmütter. Bis zu ihrer vollständigen Entwicklung saugen sie an den jungen Blättchen der Blüten- und Blattknospen sowie an Trieben. Ohne vorhergehende Befruchtung gebären sie lebend 40-70 ungeflügelte Jungtiere. In dieser Generationsfolge erscheinen ab Mitte Mai auch geflügelte Weibchen. Diese verteilen sich auf benachbarte Apfelbäume und sorgen so für eine Ausbreitung im Bestand. Durch Zuflug können unbefallene Standorte noch im Juni und Juli neu besiedelt werden. Die ungeflügelten Blattläuse verbleiben auf der Ausgangspflanze. Bis zum Spätsommer entwickeln sich größere Kolonien an den Triebspitzen, häufig „gepflegt“ von Ameisen. Bei stark triebigen Bäumen kann es gegen Ende der Saison zu einer erneuten Befallszunahme kommen. Im September bildet die letzte Generation weibliche und männliche Geschlechtstiere aus. Nach der Begattung legen die Weibchen ab Ende September ihre Wintereier in großen Massen auf den einjährigen Langtrieben ab. In manchen Fällen wandern geflügelte Tiere auf Birne, Quitte, Weißdorn oder Cotoneaster und legen dort ihre Wintereier ab. Dieser Wirtswechsel ist jedoch nicht obligatorisch. In Abhängigkeit von der Witterung treten 10-16 Generationen pro Jahr auf.

Schadbild

Infolge der Saugtätigkeit kommt es zu leicht eingerollten Blättern an den Triebspitzen der Langtriebe. Die Blätter verfärben sich nicht. Starker Befall führt zu vorzeitigem Blattfall und gehemmtem Triebwachstum. Des Weiteren siedeln sich, infolge der Honigtaubildung, Schwärzepilze auf Blättern und Früchten an.

Kontrolle

Aufbrechende Knospen und junge Blätter sollten in regelmäßigen Abständen visuell kontrolliert werden. Die Schadensschwelle liegt bei 10-15 Kolonien je 100 Triebe in der Nachblüte.

Vorbeugende Maßnahmen und natürliche Gegenspieler

Triebige Bäume mit Wasserschossern werden bevorzugt befallen, daher auf eine angepasste N-Düngung achten. Bei schwachem Befall können Gegenspieler für ein natürliches Gleichgewicht sorgen, vorausgesetzt, die Läuse werden nicht von Ameisen „beschützt“. Vor einer Bekämpfungsmaßnahme sollte daher das Nützlingsaufkommen überprüft werden. Käfer und Larven des 7-Punkt-Marienkäfers ernähren sich bevorzugt von Blattläusen. Eine starke Parasitierung durch räuberische Gallmücken zeigt sich im Juli und August an mumifizierten Läusen.