Sanddorn

Botanischer Name:

Hippophaë rhamnoïdes L.

Familie:

Ölweidengewächse (Elaeagnaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Das Verbreitungsgebiet des Sanddorns ist sehr groß. Seine Wildformen kommen in Kaukasien, Mittelasien, West- und Ostsibirien, im Altaigebiet, Tibet, Afghanistan, Türkei, aber auch in England, Schweden, Norwegen, in den Alpen und im Mittelmeerraum vor. Sein Heimatgebiet liegt im asiatischen Raum.

Kulturgeschichtliche Bedeutung:

Der Sanddorn gehört zu den ältesten Kulturen. Er wurde seit uralten Zeiten als Nahrungs- und Heilmittel genutzt, besonders in den Völkerschaften der ehemaligen Sowjetunion. Im Altertum wurde der Sanddorn in der Tierheilkunde eingesetzt. Pferde sollen durch Verzehr von Sanddorn ein glänzendes Fell bekommen haben. Erst seit etwa 45 Jahren wurde er vom Wildobst zur Kulturobstart.

Aussehen:

Der Sanddorn bildet bis zu 4m hohe Sträucher oder bis zu 6m hohe Bäume. Die Früchte sind sphärisch-elliptisch, orange-gelb bis rotfarben und mit kurzen Stängeln. Sie stehen in Gruppen dicht nebeneinander. Das Fruchtfleisch ist saftig, etwas schleimig, leicht säuerlich und riecht ähnlich wie Ananas. Im Innern der Frucht befindet sich ein kleiner eiförmiger Stein. Sanddornpflanzen sind zweihäusig, d. h. es gibt nur rein weibliche oder rein männliche Pflanzen. Befruchterpflanzen sind deshalb unbedingt erforderlich. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Charakteristisch sind die dornenreichen, grau-braunen, sperrigen Äste und das silbergraue, schmale Laub.

Standort- und Kulturansprüche:

Der Sanddorn kommt mit den verschiedensten Klimazonen zurecht, daher sein weites Verbreitungsgebiet. Die Temperatur ist für sein Wachstum eher nebensächlich, einen größeren Einfluss üben Licht und Feuchtigkeit aus. Sanddorn hat einen hohen Lichtbedarf, ist gut trockenheitsverträglich und sehr frosthart. Er liebt lockere und luftige, eher nährstoffarme Böden mit hohem Kalkgehalt. Er gilt als Pionierpflanze für Schutthalden. Die Stickstofffixierung erfolgt durch Knöllchenbakterien. Die Ernte ist im September und Oktober. Dabei werden die gesamten Fruchtzweige abgeschnitten. Für die Saftgewinnung erfolgt die Ernte maschinell. Der Sanddorn wird derzeit kaum in größerem Umfang angebaut. Ein erwerbsmäßiger Anbau sollte nur mit vorher garantierten Abnahmeverträgen (Vertragsanbau) erfolgen.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Der Sanddorn besitzt eine Fülle von gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Er wird als „Vitaminkonzentrat“ bezeichnet. Überragend ist sein hoher Vitamin C- Gehalt, der über dem von Schwarzen Johannisbeeren und Fruchtrosen liegt. Sanddorn enthält, im Vergleich zu anderen Fruchtarten, die größte Menge an Vitamin E. Neben bedeutenden Mengen an Mineralstoffen enthalten die Beeren auch bioaktive Substanzen (Karotene, Flavonoide, ..). Den Pflanzen dienen sie als Schutz gegen Stress, UV-Licht, Fraßschaden, pilzliche Erreger und sonstige Krankheiten. Beim Menschen wirken diese Substanzen als effektive Virenkiller und Herzschützer. Sanddornfrüchte besitzen zudem einen erstaunlich hohen Fettgehalt.

Verwendung:

Mit ihrem herb-säuerlichen Geschmack kann man Sanddornfrüchte zu Gelee, Saft, Sirup, Likör, Öl und vieles mehr verarbeiten.