Streuobstpflege

Streuobstbäume müssen regelmäßig geschnitten werden. Ohne Pflege vergreisen jungen Bäume vorzeitig und können sich nicht zu großkronigen, ökologisch wertvollen Bäumen entwickeln. Ältere Bäume werden instabil, Teilbereiche der Krone sterben ab und Misteln breiten sich aus. Ein starker Fruchtansatz oder ungünstige Witterungsbedingungen können dann schnell zu einem Abreißen von Leitästen und großen Schäden führen.
Verjüngung von Streuobstbeständen
Streuobstbäume haben ein großes Regenerationspotential. Durch einen fachkundigen Schnitt können sie revitalisiert werden, so dass sich ihre Lebensdauer um Jahrzehnte verlängern kann. In einem PLENUM-Projekt wurde auf Modellflächen erprobt, wie vergreiste Hochstämme wieder verjüngt werden können. Der traditionelle Baumschnitt wurde mit den Erkenntnissen der modernen Baumpflege ergänzt. Die Ergebnisse wurden in dem Buch "Kronenpflege am Obsthochstamm" zusammengefasst.
Die Verjüngung von Streuobstwiesen kann beispielsweise im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen (Ökokonto) nach dem Naturschutzgesetz durchgeführt werden. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie ► hier ("Fachliche Hinweise zur Anerkennung der Pflege von Streuobstbeständen"; pdf-Datei, 1MB).
Streuobst-App "SEPP"
Mit der neuen Sortenerfassungs- und Pflege-App (SEPP) können Streuobstbäume mit ihren Eigenschaften und ihrem Pflegezustand direkt auf der Streuobstwiese digital erfasst werden. Die Daten werden in einem Obstbaumkataster gespeichert. Die App wurde im Rahmen des EIP-Projektes „Zukunftsorientierter Streuobstbau“ entwickelt. Sie kann von Experten wie von Laien unkompliziert und datensicher genutzt werden. Für alle privaten, ehrenamtlich oder hoheitlich im Landesauftrag arbeitenden Personen in Baden-Württemberg steht die App kostenlos zur Verfügung. Interessierte können jetzt sich über den Pomologenverein für die Nutzung der App anmelden.