Untersuchungen zur Infektionsbiologie sowie zu möglichen Regulierungsmaßnahmen der Regenfleckenkrankheit

Ausgangslage

Seit Mitte der 2000er Jahre wurde insbesondere im ökologischen Anbau ein zunehmender Befall mit Regenflecken festgestellt. Verantwortlich für diese Krankheit ist ein Komplex aus verschiedenen pilzlichen Erregern. Diese leben auf vielen wildwachsenden Wirtspflanzen, darunter Rubusarten (z.B. Brombeere) und einige Laubgehölze, wie Weide, Esche und Ahorn. Im Bodenseegebiet sind ab etwa Mitte Juli die ersten Symptome auf den Äpfeln zu finden: schwarze, verwaschene Flecken, welche sich im Laufe des Sommers langsam über die gesamte Fruchtschale ausdehnen können. Die Pilze wachsen epiphytisch und ernähren sich dabei vornehmlich von Exudaten, die aus dem Apfelinneren durch die Kutikula nach außen gelangen. Obgleich keine Penetration erfolgt und die Beschaffenheit der Frucht unverändert bleibt, sind Äpfel mit Regenflecken-Symptomen aufgrund ihrer unansehnlichen Optik nicht mehr als Tafelobst zu vermarkten. Vorrangig tritt ein erhöhter Befall bei schorfwiderstandsfähigen Apfelsorten infolge des bei diesen Sorten reduzierten Fungizid-Einsatzes, sowie an spät reifenden Apfelsorten auf.

Versuchstätigkeit

Seit dem Jahr 2005 erfolgen im Fachbereich Ökologischer Obstbau umfassende Untersuchungen zur Infektionsbiologie der Regenflecken. Im Fokus der Untersuchungen stehen u.a. die Dynamik des Befallsaufbaus sowie die Eingrenzung relevanter Infektionszeiträume. Parallel zur Erforschung der Erregerbiologie erfolgt die Prüfung und Bewertung direkter und indirekter Regulierungsmaßnahmen. Neue und bereits für den Ökologischen Anbau zugelassene Präparate werden dabei einzeln, in Kombinationen sowie mit unterschiedlichen Behandlungsintensitäten fortlaufend geprüft. Abgerundet wird die Versuchstätigkeit durch die Evaluierung der Anfälligkeit neuer und alter Apfelsorten gegenüber der Regenfleckenkrankheit.

Ansprechpartner

Sascha Buchleither: buchleither@kob-bavendorf.de +49 (0)751-7903 316

 

Weiterführende Literatur:

Buchleither S., Weber R.W.S. (2017). Die Regenfleckenkrankheit des Apfels. Obstbau-Weinbau 5/2017


Buchleither S., Weber R.W.S. (2017). Biodiversität und Infektionsbiologie der Regenfleckenpilze in Süd- und Norddeutschland. Öko-Obstbau 2/2017


Buchleither S., Weber R.W.S. (2017). Ansätze zur Reduzierung der Regenfleckenkrankheit des Apfels im Öko-Obstbau. Öko-Obstbau 3/2017


Späth S., Buchleither S., Mayr U., Weber R.W.S. (2016). A review of sooty blotch and flyspeck in german organic apple production. Erwerbs-Obstbau 2/2016


Buchleither S. (2013). Regenfleckenkrankheit. Obst & Garten 3/2013


Buchleither S., S. Späth, A. Bohr and U. Mayr (2012). Disease development of sooty blotch and its correlation to wetness hours. Proceedings of the 15th International conference on Organic Fruit-Growing, 54-60