Stachelbeere

Botanischer Name:

Ribes uva-crispa

Familie:

Steinbrechgewächse (Grossulariaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Die Stachelbeere stammt aus Europa und den gemäßigten Klimagebieten Nordwestafrikas und Asiens. Ihre Kultivierung begann im 16. Jahrhundert. Heute ist sie in den gemäßigten Klimaregionen ganz Europas, in Nordafrika, Zentralasien und Nord- und Südamerika verbreitet.

Aussehen:

Stachelbeeren wachsen auf mehrjährigen Sträuchern. Die Zweige sind mit Stacheln besetzt. Es gibt grüne, gelbe und rotfrüchtige Sorten mit glatten oder behaarten Früchten. Das Fruchtfleisch ist süß-säuerlich, aromatisch, saftig und mit vielen Samen durchsetzt.

Anbau:

Die Anforderungen an Klima und Boden entsprechen größtenteils denen der Johannisbeeren. Hervorzuheben ist die starke Sonnenbrandempfindlichkeit der Stachelbeere. Staunasse Böden werden nicht vertragen. Aufgrund der frühen Blüte sind Stachelbeeren spätfrostgefährdet. Erziehungsform im Erwerbsanbau ist die 1- und 2-triebige Hecke. Die Fruchtertragszone liegt im Bereich 0,5m-1,6m über dem Boden. Die Lebensdauer einer Anlage beträgt zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Die beste Fruchtqualität befindet sich am 2-jährigen Holz. Beim Schnitt werden ältere Seitenäste auf Zapfen geschnitten, dies fördert den Neuaustrieb. Ein lichter Kronenaufbau erleichtert das Ernten. Im Hobbyanbau werden Stachelbeeren häufig als „Hochstämmchen“ erzogen.
Die Früchte reifen von Juni bis August, die Haupternte liegt im Juli. Mit den ersten Vollerträgen ist im 4. Laub zu rechnen, es sind dann durchschnittlich 9t/ha.
Erhebliche Ernteausfälle sowie Wuchsdepressionen treten nach einem Befall mit dem Amerikanischen Stachelbeermehltau ein. Aufgrund der eingeschränkten Mittelpalette für dessen Bekämpfung sollten resistente Sorten, wie zum Beispiel „Invicta“ oder „Rokula“ angebaut werden. Desweiteren können Blattfallkrankheiten und die Stachelbeerwespe zum Problem werden. Ein erwerbsmäßiger Anbau wird nur in geringem Umfang praktiziert, da der Markt begrenzt aufnahmefähig ist. Für den Frischmarkt werden gut schmeckende, große, rote und unbehaarte Sorten mit dünner Fruchtschale verlangt. Hauptsorte ist hier „Achilles“. Im Gegensatz hierzu werden von der Verarbeitungsindustrie grüne, unbehaarte und feste Früchte gefordert.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Stachelbeeren enthalten viel Vitamine und Mineralstoffe. Aufgrund ihrer hohen Gehalte an Apfel- und Zitronensäure wirken sie appetitanregend und verdauungsfördernd.

Verwendung:

Stachelbeeren sind vielseitig verwendbar. Sie können roh verzehrt oder zu Marmelade, Saft und Kuchen verarbeitet werden. Sie eignen sich gut zum Einfrieren. Für die Nasskonservierung werden sie in noch grünem Zustand gepflückt. Bei guter Fruchtqualität und auf Stachelbeeren abgestimmten CA-Lagerbedingungen sind die Früchte bis zu 6 Wochen lagerfähig.