Schwarze Johannisbeere

Botanischer Name:

Ribes nigrum

Familie:

Steinbrechgewächse (Grossulariaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Die Ursprünge der Schwarzen Johannisbeere liegen in Europa und Mittelasien. Sie wurde relativ spät kultiviert, wahrscheinlich aufgrund ihres unangenehmen Geruchs. Die selektive Kultivierung begann erst im Mittelalter, nachdem man ihre guten Heileigenschaften und ihren hohen Vitamingehalt entdeckte. Bei uns wurde sie ab dem 15. Jahrhundert kultiviert. Im 18. Jahrhundert kam sie nach Amerika. Heute wird sie vor allem in Europa, Nordamerika und Asien angebaut.

Aussehen:

Johannisbeeren wachsen auf mehrjährigen, stark verzweigten Sträuchern. Die Ranken haben keine Stacheln und wachsen 1,0-1,8m hoch. Die Beeren sind glänzend schwarz, haben ein grünes Fruchtfleisch und wachsen an traubenförmigen Fruchtständen (Rispen).

Anbau:

Johannisbeeren sind Flachwurzler, sie stellen keine großen Ansprüche an die Gründigkeit des Bodens. Der Oberboden sollte humos, gut durchlüftet und ausreichend Wasser zur Verfügung stellen. Winterkälte wird meist gut vertragen, jedoch können Spätfröste während der Blüte zu Totalausfällen führen. Temperaturen knapp über null Grad führen häufig zum Verrieseln der Blüten und daraus resultierend zu geringem Ertrag.
Schwarze Johannisbeeren werden meist für die Verarbeitungsindustrie gewonnen und maschinell geerntet. Hierfür eignet sich am besten die aufrechte Buscherziehung. Hängende und ältere Triebe werden direkt über dem Boden abgeschnitten (Verjüngungsschnitt). Eine Alternative hierzu ist das Abmulchen der gesamten Anlage im Abstand von 4-5 Jahren. Die Sträucher treiben neu aus, es sind keine weiteren Schnittmaßnahmen notwendig. Der Reihenabstand bei der Buscherziehung beträgt 3,0m, der Pflanzabstand in der Reihe 1m. Pro Hektar werden 3100 Pflanzen gerechnet. Für die maschinelle Ernte sind kurze Sorten von Vorteil. Für die Handpflücke eignet sich als Erziehungsform die 3-triebige Hecke. Die besten Fruchtqualitäten findet man am 2-jährigen Holz. Die Fahrgassen sind in der Regel begrünt. Der Pflanzstreifen wird mittels organischem Material oder Bändchengewebe unkrautfrei gehalten. Die Ernte erfolgt je nach Sorte zwischen Juni und Anfang August. Die Haupternte ist im Juli. Die Vollertragsphase beginnt ab dem 3. Laub, es ist dann mit Erträge von durchschnittlich 5t/ha zu rechnen. Als Krankheiten und Schädlinge sind Blattfleckenpilze, Amerikanischer Stachelbeermehltau, Säulenrost, Blattläuse und die Johannisbeergallmilbe zu nennen. Die Sorte „Titania“ ist resistent gegen den Amerikanischen Stachelbeermehltau.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Schwarze Johannisbeeren sind ein naturgegebenes Vitaminkonzentrat. Ihre Gehalte an Vitamin C, P und Karotin sind besonders hoch. Sie erhöhen die Widerstandskraft des Organismus und die Leistungsfähigkeit.

Verwendung:

Schwarze Johannisbeeren werden zu Marmelade, Likör und Saft verarbeitet. Sie eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Aufgrund ihres strengen Geschmacks, der nicht jedermann zusagt, eignen sie sich weniger zum Frischverzehr.