Pfirsich/ Nektarine

Botanischer Name:

Prunus persica

Familie:

Rosengewächse (Rosaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Der Pfirsich zählt zu den ältesten kultivierten Obstarten. Er wurde bereits vor 4000 Jahren in China angebaut. Im 1. Jahrhundert war er in ganz Europa bekannt. Heute wird der Pfirsich in allen Erdteilen angebaut. Hauptanbauländer sind neben den Mittelmeerstaaten die USA. Weltweit sind über 3000 Sorten bekannt.

Aussehen:

Der Pfirsichbaum erreicht eine Höhe von 3-4 m. Seine Früchte sind groß, fleischig und meist gelb-orangerot gefärbt. Man unterscheidet zwei Unterarten:
die echten, behaarten Pfirsiche und die unbehaarten, etwas kleinfrüchtigeren Glatt- oder Nacktpfirsiche, auch Nektarinen genannt.

Anbau:

Pfirsiche zählen zu den wärmeliebenden Obstarten. Während der Vegetationsruhe können starke Kälteeinbrüche nach milden Perioden zu Schäden an Holz, Rinde und Blütenknospen führen. Pfirsiche sind weniger spätfrostgefährdet als Aprikosen, jedoch kommt es bei Temperaturen unter –3°C während der Blütezeit zum Totalausfall.
Beim Schnitt unterscheidet man wahre und falsche Fruchttriebe. Wahre Fruchttriebe sind 1-jährige Langtriebe mit gemischten Seitenknospen. Diese besitzen zwei Blütenknospen und eine Blattknospe. Nur an ihnen können sich schöne, große Früchte entwickeln. Im Gegensatz hierzu bilden sich an den schwächer wachsenden, falschen Fruchttrieben keine Blattknospen, sondern nur ein bis zwei Blütenknospen aus. Diese Früchte bleiben klein und fallen schon vor der Fruchtreife ab. Der Schnitt erfolgt vorwiegend während der Blüte. Alle falschen Fruchttriebe werden auf Zapfen oder Astring geschnitten. Die wahren Fruchttriebe werden eingekürzt, da an deren Ende nur einfache Blütenknospen sitzen. Dieser regelmäßige starke Rückschnitt fördert Neutriebe und den Blütenansatz für das nächste Jahr. Pfirsiche sind größtenteils selbstfruchtbar.
Traditionelle Erziehungsform ist die Hohlkrone, neuerdings wird der Pfirsich auch als Spindel erzogen. Die Pflanzabstände betragen je nach Anbausystem 3-4 x 4-5 m (500 Bäume/ ha). Als Standort eignen sich leichte, kalkarme Böden. Schwere, tonreiche Böden führen häufig zu Gummifluss und mangelndem Wachstum. Eine Bodenverbesserung ist in diesem Fall notwendig. Bei hohem Fruchtansatz muss eine mechanische Fruchtausdünnung erfolgen.
Die Ernte erstreckt sich von Mitte Juli bis Ende September. Ein mehrmaliges Durchpflücken ist notwendig. Für den Transport werden die Früchte in noch hartem Zustand gepflückt.
Hauptprobleme beim Pfirsichanbau sind Verkahlung infolge falschen Schnitts, Blütenfrost und die Kräuselkrankheit. In letzter Zeit kommt es auch vermehrt zu Infektionen mit Bakterienbrand. Als Schädling tritt die Pfirsichblattlaus auf.

Inhaltsstoffe:

Der Pfirsich hat eine abwechslungsreiche chemische Zusammensetzung. Er enthält viel Kohlenhydrate, die Zellulose konzentriert sich hauptsächlich in der Fruchtschale. Vitamine sind nur in mittleren Mengen vorhanden, der Kaliumgehalt ist relativ hoch. Die Frucht ist arm an Gerbstoffen.

Verwendung:

Pfirsiche werden frisch oder in Form von Dörrobst, Marmelade, Saft oder Kompott angeboten. Es sind bedeutende Konservenfrüchte.