Quitte

Botanischer Name:

Cydonia oblonga

Familie:

Rosengewächse (Rosaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Die Quitte ist heute auf der ganzen Welt verbreitet. Sie wird in den Mittelmeerländern, auf der Balkanhalbinsel, in den USA und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion angebaut. Ihre Bedeutung nimmt aber stetig ab. Ursprünglich kam sie aus Südwestasien (Transkaukasien). Dort soll sie bereits vor 4000 Jahren als Obstkultur bekannt gewesen sein.

Aussehen:

Quitten werden eingeteilt in rundliche Apfelquitten und längliche Birnenquitten. Die heute gängigen Sorten zählen größtenteils zu den Birnenquitten. Die Früchte sind groß (250-300g) und bei erreichter Reife zitronengelb gefärbt. Sie besitzen einen wolligen Überzug und einen Blütenkelch. Das Fruchtfleisch ist aufgrund der Steinzellenbildung recht hart, es schmeckt herbsauer und ist sehr aromatisch. Die Blüte ist auffällig mit ihren rosafarbenen Blütenblättern.

Anbau:

Der Quittenbaum liebt sonnige Standorte mit humosem, mittelschwerem und nicht zu trockenem Boden. Staunasse Böden sind nicht geeignet. Chlorosen treten bei zu hohem Kalkgehalt (pH>7) und starker Nässe auf. Frostschäden treten erst bei Temperaturen unter -25 °C auf. Quitten sind aufgrund ihrer späten Blüte kaum spätfrostgefährdet. Sie sind selbstfruchtbar bzw. weitgehend selbstfruchtbar. Im Erwerbsanbau empfiehlt sich eine Mischpflanzung mit mindestens zwei Sorten. Im Gegensatz zu Apfel und Birne fruchten sie auch an Langtrieben. Quitten werden vegetativ vermehrt. Als Unterlage eignen sich Quitte A und C, Weißdorn und Vogelbeere. Sie werden meist als Niederstamm erzogen, der Schnitt erfolgt ähnlich dem bei Apfel und Birne, jedoch erst im März. Während der Blüte sind die Quitten stark feuerbrandanfällig. Bei entsprechender Witterung kann es auch zu Pilzinfektionen kommen (Blattbräune, Blüten- und Zweigdürre). Spezifische Quittenschädlinge gibt es nicht. Die Ernte findet je nach Sorte von Mitte September bis Mitte Oktober statt. Bei zu später Ernte wird das Fruchtfleisch schnell braun. Eine Nachlagerung von 2-3 Wochen erhöht die Aromabildung.

Feuerbrand an Quitten:

Quitten sind sehr anfällig für Feuerbrand. Die Triebspitzen sind braun und krückstockartig gebogen. Bei starkem Befall muss die gesamte Anlage gerodet und anschließend verbrannt werden.

Inhaltsstoffe:

Quitten haben einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten, organischen Säuren, Zellulose, Pektin- und Schleimstoffen. Ätherische Öle verleihen der Frucht ihr angenehmes Aroma.

Verwendung:

Quitten sind beliebt wegen ihres besonderen und starken Aromas. Sie werden zu Kompott, Marmelade, Gelee, Schnaps und Säften verarbeitet. Nachteilig ist, dass sie nicht frisch verzehrt werden können. Quitten und deren Zweige werden oft in Wohnräume gelegt, sie verströmen dort einen angenehmen Duft. Birnenreiser werden häufig auf Quittenunterlagen veredelt.