Gemeiner Wacholder

Botanischer Name:

Juniperus communis

Familie:

Zypressengewächse (Cupressaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Der Gemeine Wacholder tritt in Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika auf. Ein erwerbsmäßiger Anbau ist bisher nicht bekannt.

Aussehen:

Das Aussehen des immergrünen Gehölzes kann sehr unterschiedlich sein. Es gibt strauchartig wachsenden und säulenförmigen Wacholder. Die Blätter sind nadelförmig und hart mit einer Länge von 1-2cm. Blütezeit ist von April bis Mai. Wacholderpflanzen sind in der Regel zweihäusig. Die unscheinbaren männlichen Blüten sitzen in den Blattachseln und sind zu gelben Kätzchen zusammengefügt. Die weiblichen Blüten sind grünlich und mit Fruchtschuppen versehen. Daraus entwickeln sich die Wacholderbeeren. Sie sind anfangs grün, später schwarz-braun, kugelig mit bläulicher Bereifung. Erst 2-3 Jahre nach der Befruchtung sind sie voll entwickelt. Sie erreichen eine Größe von 4-9mm. Das Fruchtfleisch ist trocken, harzig mit aromatischem und süßlichem Geschmack.

Anbau:

Der Wacholder gedeiht auf sandigen, trockenen und zum Teil auch steinigen Böden sehr gut. Für das Wachstum benötigt er viel Licht.
Das Wachstum ist sehr langsam, die Pflanzen können aber sehr alt werden. Blütezeit ist von April bis Mai. Wacholdersträucher werden gerne von Spinnmilben befallen. Sie dienen auch als Zwischenwirt für Rostpilze an Eberesche und Weißdorn. Im Gegensatz zu allen anderen Wacholderarten
(J. chinensis, J. sabina,...) sind die Communis-Arten kein Winterwirt für den Erreger des Birnengitterrostes.
Die Pflanzen werden oft in Park- und Friedhofsgärten in verschiedenen Zuchtformen angepflanzt.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Als Inhaltsstoffe treten vor allem Zucker, Eiweiß, das Gerbstoffglycosid Juniperin, Pektin und Vitamin C auf. Wacholdertee wirkt gegen Sodbrennen und fördert die Verdauung und die Harnausscheidung.

Verwendung:

Die Beeren eignen sich nicht zum Rohverzehr. Sie werden hauptsächlich als Gewürz verwendet oder zu Marmelade und Sirup verarbeitet. Eine große Bedeutung haben sie auch bei der Herstellung von Wein und Gin. Schwangere und Nierenkranke sollten keine Wacholdererzeugnisse verzehren.